Dienstag, 6. Februar 2007
Kapitalismus ist Glück - aber wohl nur für Tagesspiegel-Interviewer
roteur, 15:31h
Im Tagesspiegel vom 04. Feb. 07 findet sich ein Interview mit Noam Chomsky - seines Zeichens einer der heftigsten Kritiker des amerikanischen Kapitalismus. Interessant bei diesem Interview sind aber weniger die kapitalismuskritischen Auslassungen von Chomsky, sondern die Unbedarftheit der (offensichtlich sehr jungen) Interviewer Martin Beglinger und Peer Teuwsen.
So fragen sie z.B. : "Sie sind ein Gegner des kapitalistischen Systems. Warum? Die Leute sind ziemlich glücklich damit". Dass Chomsky darauf antwortet, dass dies wohl nicht so sei, ist hier nicht so wichtig. Viel dreister ist nämlich der Zusammenhang zwischen Glück und Wirtschaftssystem, den die Interviewer mal so schnell herstellen. Offensichtlich haben diese beiden noch nichts von Unterschieden gehört, dass nämlich ein Teil der Bevölkerung ganz gut im Kapitalismus leben kann, der größere Teil aber gerade in diesem System, so mehr schlecht als recht über die Runden kommt (von den ganz "Armen" mal ganz abgesehen).
Dann erdreisten sich diese Interviewer auch noch zu fragen, warum dann Millionen von Menschen zu Hause bleiben und nicht protestieren. Und schlußfolgern daraus, dass dies wohl die millionfache Zustimmung zum kapitalistischen "Glückssystem" sei.
Ich sage innerlich zu mir: Oh Gott, mit was haben wir diesen etwas dümmlichen Journalisten-Nachwuchs verdient?
So fragen sie z.B. : "Sie sind ein Gegner des kapitalistischen Systems. Warum? Die Leute sind ziemlich glücklich damit". Dass Chomsky darauf antwortet, dass dies wohl nicht so sei, ist hier nicht so wichtig. Viel dreister ist nämlich der Zusammenhang zwischen Glück und Wirtschaftssystem, den die Interviewer mal so schnell herstellen. Offensichtlich haben diese beiden noch nichts von Unterschieden gehört, dass nämlich ein Teil der Bevölkerung ganz gut im Kapitalismus leben kann, der größere Teil aber gerade in diesem System, so mehr schlecht als recht über die Runden kommt (von den ganz "Armen" mal ganz abgesehen).
Dann erdreisten sich diese Interviewer auch noch zu fragen, warum dann Millionen von Menschen zu Hause bleiben und nicht protestieren. Und schlußfolgern daraus, dass dies wohl die millionfache Zustimmung zum kapitalistischen "Glückssystem" sei.
Ich sage innerlich zu mir: Oh Gott, mit was haben wir diesen etwas dümmlichen Journalisten-Nachwuchs verdient?
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