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Dass Michael Ballack wegen seiner Verletzung nicht an der WM teilnehmen kann, ist für ihn eine persönliche Tragödie. Jeder der mal Sport gemacht hat, weiß, wie tief sich so ein Ausschluß ins Gedächtnis und in die Seele einprägt. Michael Ballack ist nun mal in den letzten Jahren der einzige wirkliche Weltklasse-Spieler. Andere WM-Spieler haben punktuell immer wieder ihre Klasse bewiesen. Aber auf so hohem Niveau wie Ballack bei Chelsea und auch in der Nationalmannschaft beständig gespielt hat - da konnten die anderen nicht mithalten.

Das ist aber auch immer das Problem: da sich sowohl Trainer als auch die anderen Mitspieler immer auf Ballack als "anführer", der in entscheidenden Momenten die Tore schießt und die richtigen Pässe spielt, verlassen haben, wurde das Spiel immer auch ein wenig mechanisch. Solange Ballack einen guten Tag hatte, war es o.k. - und vieles gelang ihm dann auch.

Jetzt aber ist eine Neuaufteilung der Mannschaftsglieder nötig. Und ebenso eine Neuorientierung der einzelnen Spieler, die sich selbst beweisen müssen, und nicht mehr hinter Ballack zurücktreten können.

Vielleicht bringt gerade der Ausfall von Ballackl eine frische Spielkultur in die deutsche Mannschaft - ein Resultat, das für das Team und für uns Zuschauer klasse wäre, für Michael Ballack aber nochmal eine nicht-intendierte Verletzung der "Seele" darstellt.